Aufregend und überwältigend ist sie nicht gerade, die Lagune von Grado… Tatsächlich entspricht sie eigentlich so gar nicht dem, was wir Moryaki normalerweise suchen, wenn wir von einem neuen Ort für unsere nächsten Touren träumen. Sie ist flach, topfeben sogar, wirkliche Wellen gibt es selten bis gar nie und von Felsen und dramatischen Kaps und Klippen wollen wir gar nicht erst sprechen… Und dennoch hat dieser Ort etwas. Vielleicht ist es genau eben die Tatsache, dass er so anders ist als das, was wir sonst gewohnt sind. Ruhe, ein ganz eigener Charme und viel Natur und ein weiter Himmel über viel flachem Wasser – wenn du das magst, bist du hier richtig.
Zum ersten mal kamen wir im September 2020 hierher, auf der Corona-Odyssee und der Suche nach einem Ersatzort für ein ausgefallenes Camp an der Côte d'Azur. Wir fanden natürlich nicht, was wir suchten. Aber wir waren durchaus der Meinung, dass das hier ein Ort ist, der ideal für eine Campingtour geeignet wäre. Eine ruhige, meditative Campingtour, auf der es viel zu entdecken gäbe: Zahlreiche Kanäle, in denen sich die Gezeiten – immerhin ein Meter hier – durch zum Teil recht deutliche Strömung spürbar machen; viele kleine Inseln, die etliche Vögel beherbergen, dann wieder weite offene Wasserflächen – und draussen, auf der Aussenseite der vorgelagerten Inseln, die die Lagune von der offenen Adria abtrennen, feine, flache Sandstrände mit sanften Brandungswellen, die im flachen Wasser weit und allmählich auslaufen. Ein Ort der Ruhe. Keine paddlerischen Schwierigkeiten. Aber dafür ganz viel weiter Himmel und Freiheit. Wir planen unsere Übernachtungen auf Campingplätzen und sogar in einer Herberge. Biwaks sind nicht notwendig. Auch der Mittagshalt in einer Trattoria und der Besuch eines Cafés einer Marina liegen immer wieder drin. Wir verlängern die warme Jahreszeit und geniessen ein kleines Abenteuer ohne Adrenalin, dafür mit viel wohlverdienter Auszeit in der Natur. Entspanntes Wanderpaddeln vom feinsten – auch das kann Moryak. ;-)